Sonntag, 18. November 2012

Information

Wir finden, Information ist wichtig. Wir folgen diesem Impuls jeden Tag und "informieren" uns. Die tägliche Tagesschau, das Echo der Zeit über Mittag - BBC -Nachrichten in gewissen Krisenregionen.
Wir informieren uns - und entsprechend wichtig ist der Status, den diese Nachrichtenboten für uns haben, denn, wenn wir genau auf uns achten, dann stellen wir fest:
Wir informieren uns - und nehmen dabei für bare Münze, was wir lesen. Wir stellen noch nicht mal in Rechnung, dass jeder Betrachter, Korrespondent und Reporter nicht nur einen persönlichen Blickwinkel hat, wir vergessen auch, dass das, was er selber wahrnimmt und verarbeitet ein persönliches Erleben und Deuten ist, das nur einem Erleben unter Tausenden entsprechen kann. Und dann hören wir uns sagen:
In Palästina IST dies und das "eine Sauerei". Oder wir sind für oder gegen ein Regierungsprogramm, einen Krieg etc. Wir fühlen uns gestützt, bestätigt oder überzeugt durch Berichte, Kommentare und Reportagen. Und die Macht des Bildes ist ganz besonders stark, by the way.

Jetzt, im Zeitalter von Facebook und vor allem Twitter hat sich die Information verselbständigt, die Quellen sind nicht mer unitär oder gar elitär, sie sind vielfältig geworden - und die Tatsache, dass sich der Twitterschwall nicht oder kaum aufhalten, kanalisieren oder filtern lässt, veranlasst uns dazu, eine neue Demokratie der Informationsfreiheit aufziehen zu sehen - eine, die autonom ist, weil nicht kalkulierbar - und sie kommt direkt aus dem brodelnden Herd des Konflikts. Wir halten die Lobrede auf Facebook und Twitter und ihre Bedeutung für den arabischen Frühling, wir freuen uns über die Mühe, die diktatorische Regime haben, den Inflationsfluss einzdämmen oder zu unterbinden.

Aber diese Freude dürfte von kurzer Dauer gewesen sein. Wenn das Internet und Twitter je unschuldig waren - von Facebook hat das niemand wirklich erwartet, schon von dessen Anlage her nicht - dann dürfte das mit dem Gaza-Konflikt vorbei sein. Denn nun wird uns sehr offensichtlich vor Augen geführt, dass die Parteien selbst den Kampf über Twitter führen - mit Information und Desinformation. Und da die Urheeber der Tweets anonymisiert auftauchen und wieder verschwinden, ist der Wahrheitsgehalt der Inhalte erst recht nicht zu prüfen.

Wenn uns dann die eine Seite eine bewusste Manipulation der andern Seite vorführt, dann fühlen wir uns selbst sofort beschissen - und auch dieser Möglichkeit beraupt - mögen wir auch die Meldungen der einen Seite retweeten, weil wir uns längst eine Meinung gebildet haben - eine subjektive eben. Aus welchen Quellen auch immer.

Dienstag, 10. Juli 2012

Bulldogge (französische)

Diese leicht wulstigen Vierbeiner mit dem Knautschgesicht und der scheinbar ganz besonders feuchten Schnauze können einen wirklich triefend traurig aus ihren tränenden Augen ansehen. Wohl kein anderer Hund hat ein so starkes inneres Missverhältnis zwischen kleiner Statur und aggressiver innerer Energie. Na ja, immerhin lässt seine gedrungene Statur erahnen, dass man ein ziemliches Kraftbündel vor sich hat.

Und dann ist da der Name, der Warnung genug ist: Bulldogge. Mag die französische Variante auch die kapriziösere, noch etwas kleinere sein, ich weiss es nicht, aber wecken möchte ich die Geister in diesen Viechern auch da nicht. Immerhin wurden sie tatsächlich ursprünglich gezüchtet, wie es der Name sagt, um Bullen anzufallen - in ziemlich aberwitzigen Wettspielchen, wie sie nun mal uns Menschen so einfallen, wenn wir dummerweise etwas freie Zeit zum Vertreiben versinnleeren müssen.
Und dann erinnere ich mich da noch an eine Krimifigur, einen dicken Anwalt, der ständig so einen asthmatischen Vierbeiner auf dem Ledersofa in seiner Kanzlei liegen hatte, mit dem er in trüben Momenten um die Wette röcheln konnte.

Hunde, finde ich, gehören eigentlich ins Freie. Dafür hat der Mensch die Hundehütte erfunden. Da es dafür aber einen Garten braucht, und Mensch seine Lust am Fell und an den Streicheleinheiten, die man darauf verteilen kann, aber nicht bändigen kann, hat er scheinbar die Redimensionierung seines Bedürfnisses auf Stubenmasse zum Zuchtprinzip erheben müssen. Mit dem Ergebnis, doch noch eine Art Lebewesen ein ziemlich beschwerliches Dasein fristet - mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von etwa sechs Jahren werden Bulldoggen weniger als halb so alt im Durchschnitt wie Artgenossen, die weniger degeneriert sind, nein, degeneriert wurden.

Freitag, 6. Juli 2012

Sommerhitze

Ist sie da, ist sie ein Thema, und zwar ein quälendes, geschaffen für den schlimmsten Small Talk, und fehlt sie, ist sie es auch - wieder kein richtiger Sommer...

Die Sommerhitze, wir wollen uns jetzt ernsthaft mit ihr beschäftigen, trägt gerade dieses Jahr so deutlich und gewaltig wie schon lange nicht mehr das in sich, das allen grossen Kräften eigen ist: Das pure Gegenteil. Je schwüler die Hitze, um so gewaltiger das Gewitter, das darauf folgen kann.

Hagelschauer, wie wir sie hier erleben, kenne ich nirgends sonst auf der Welt... Es ist, als würde sich zuvor die ganze Atmosphäre elektrisch aufladen, und es fühlt sich an, als würde eine unsichtbare Hand den Sauerstoff ins Blaue heben und uns darunter nur die Schwüle lassen, welche die Zunge austrocknen lässt, während die Haut nassgeschwitzt sich klebrig mit dem bestimmt falschen Textil, das wir gerade anhaben, verbindet.

Die Sommerhitze bringt uns aber auch die Zeitlupe bei, die Entschleunigung. Plötzlich ist es allgemein verständlich, dass die Uhren langsamer laufen, und die Südländer sind gar uns nicht mehr so fremd mit ihrer Siesta von zwölf bis vier. Die faulen Säcke, zu denen wir sonst höchstens blicken, wenn wir in die Ferien fahren, sind plötzlich die Lebenskünstler, die wir zu imitieren versuchen.

Gegen die Sommerhitze hat der Mensch den Ventilator erfunden - und die Klimaanlage. Und sich damit das Phänomen erschaffen, mitten in der absolut totenstill stehenden Luft verschnieft und erkältet zu sein. Den Himmel überlisten können wir eben nicht, höchstens die Welt, die wir uns in einen Raum sperren.

Lasse es Sommer werden, aber nicht zu heiss, Petrus, und dann Winter, aber nicht zu kalt... Wir sollten vor allem eines von den Südländern lernen, vielleicht an Wissen in langen Siestas errungen: Es kommt, wie es kommt. Lass es uns erwarten...

Donnerstag, 5. Juli 2012

Tumor

Diese verdammte Wucherung. Kein Wort ist so dunkel, so bedrohlich, wie dieses. Ich sehe sogleich Röhren vor mir, tunnelgrosse Kanonen, mit denen diagnostiziert, bestrahlt und geschossen wird, weggebrannt, personifizierte Wucht menschlicher Wut gegen alles Zerstörerische - mit ungewissem Ausgang.

Und irgendwo da drin der Mensch, herein geschubst in die Röhre der Angst, die ihn fortan umklammert hält. Vielleicht war er eben noch draussen spazieren, vor dem Arztermin, hat in die Sommersonne geblinzelt und sich auf die Ferien gefreut - und sich vorgenommen, für die zweite Jahreshälfte vieles anders zu machen, besser. Noch besser. Jetzt aber.

Ja, jetzt aber. Jetzt ist alles anders geworden, bevor man es anders machen konnte. Und wir, die wir den Menschen kennen lernten, wollen ihn nicht verlieren. Es darf nicht sein, soll nicht sein. Wir reden gut zu, jeder kennt jemanden, der therapieren kann, plötzlich gibt es für alles nur eine Adresse. Oder gar keine. Atemlos sind wir, weil uns die Luft abgeschnitten wird, und wir kommen ins Hetzen, fern aller wirklichen Gedanken. Wir müssen stark sein für den Betroffenen, müssen begleiten, positiv denken.

Klarsichtig wird dabei, wenn, dann nur einer: Der, bei dem der Tumor wohnt. Raumforderung. Ein medizinischer Ausdruck, der so absurd wie richtig klingt. Wenn man ihn zum ersten Mal hört, lacht er einen aus.

Tumore wachsen, schnell oder langsam. Wir schneiden sie raus, verbrennen, vergiften sie. Weg mit ihnen, im Wettlauf mit der Zeit, wobei wir, natürlich, nur unterstützen, was der Körper eh versucht. Es darf nicht sein, was uns irgendwann allen geschieht, egal, wie wir es benennen, welchen Namen und welches Programm das Sterben für uns haben wird. Krebspatienten sind krank, bevor sie es wissen. Sie sind nicht mit einem Schlag gesünder oder kränker, und doch ist alles anders.

Vielleicht braucht es unendlich Mut, zu kämpfen, vielleicht braucht es aber auch den Mut, inne zu halten. Wenn die Zeit um einen herum schon stehen bleibt, dann setzen wir uns eben mal hin. Und fragen: Wie geht es Dir?

Krankheit aushalten, die Krankheit des Liebsten, der Lieben, der Vertrauten, heisst, Fragen aushalten, sitzen bleiben ohne Antworten, die eigene und die Ohnmacht der Patienten ertragen. Wir müssen nicht glauben, wir wären nur mit einem Ratschlag hilfreich. Wir sind es auch mit unserer Angst. Einfach nicht flüchten vor dem Tumor. Denn er gehört nun zu dem lieben Menschen. Zumindest gerade jetzt.

Montag, 31. Oktober 2011

Idee

Eine Idee - ein Gedanke, wie wir ihn vielleicht zu tausenden tagtäglich haben. Aber manchmal, ganz selten vielleicht, steht er uns zuvorderst - und wenn wir ihn dann packen, dann, ja dann kann er vielleicht ein Sämchen werden, das wir in die Erde pflanzen, dorthin, wo in unserem Kopf der Mut wächst, um ein Projekt wirklich anzugehen.

Meist läuft es ja anders: Wir sind gegenüber unseren Impulsen, unseren Ideen, die ersten Kritiker, und die gnadenlosesten. Wir schmeissen jede spontane Idee in die Tonne, als würden wir damit uns selbst gleich noch tadeln wollen, gleichsam erschreckt ab so viel Originalität.

Wo kommt sie eigentlich her, so plötzlich, diese Idee? Und wie ändern wir unsere Reflexe und nehmen einmal auf, was uns so alles an einem Tag einfällt?

Wie wäre es mit Aufschreiben? Heute haben wir iPad, Handy-Notizfunktion oder den guten alten Stift samt Zettel meist gar nicht unerreichbar weit weg. Wenn wir "es" aufschreiben, fangen wir den Gedanken einmal ein und legen ihn hin. Nicht wirklich weg. Auf jeden Fall liegt er noch nicht in der Tonne.

Die Idee hat mit uns zu tun. Wo auch immer sie herkommt, sie ist eine Reaktion auf unsere Empfindungen und Wahrnehmungen, ein Stück Kreativität - und auch ein Indikator dafür, was wir in unserem eigenen Leben verbessert haben möchten. Ideen sind Leben, Lebendigkeit, das Ergebnis von Neugierde und Mut zu Naivität und Farbe. Vielleicht aber ist die Idee auch eine ganz praktische Schwester und legt eine einfache Änderung der eigenen Organisation nahe - und schon haben wir davon für viele weitere Handreichungen des weiteren Lebens eine Hilfe für uns geschaffen. Oft ist es doch so:

Wir sind uns gar nicht bewusst, wie viel gestalterische Kraft unser Hirn tagtäglich aufbringt, wie praktisch wir eigentlich sind. Wenn wir uns aber beobachten lernen, werden wir feststellen, dass da viel mehr wäre - wir müssten es nur zulassen.

Der Appetit kommt mit dem Essen. Und um eine Idee zu verwirklichen, sind oft weitere Ideen gefragt. Wir können davon eine ganze Menge entdecken - und dabei selbst unser Leben farbiger machen, zum Erlebnis. Selbst dann, wenn die Ideen scheitern - NACHDEM wir sie geprüft haben.

Samstag, 22. Oktober 2011

Schock

Wir können es in den Nachrichten hören, und haben den Ausspruch wohl auch selbst oft sehr schnell auf den Lippen:

Etwas "Schlimmes" geschieht - und wir sind schockiert. Das Wort hat eine inflationäre Häufung erfahren - und nutzt sich dabei ab. Dabei müssten wir uns doch selbst bei den furchtbarsten Ereignissen immer auch fragen:

Was bedeutet unsere Reaktion? Liegt ein solches Geschehen nicht immer in der Natur des Lebens? Da es keine Garantien auf Unversehrtheit gibt, ist jede Form von Katastrophe immer möglich. In der Art und Weise, wie wir solche Dinge kommentieren, legen wir auch offen, wie weit weg wir von diesem Bewusstsein in unseren sorglosen Alltagsverstrickungen sind.

Besonders störend wird es, wenn wir "schockiert" sind über Dinge, die nach Hörensagen geschehen, also gewissermassen weit weg sind (und im Grunde bleiben). Denn, sind wir ehrlich, kurz nach dem "Schock" hat uns unser Alltag wieder.

Wäre es da nicht viel ehrlicher, tiefgründiger und wertvoller, wir würden das nächste schockierende Ereignis dazu benutzen, uns wieder einmal bewusst zu machen, dass nichts, wirklich rein gar nichts an unserem nächsten guten Tag selbstverständlich ist. Und würde bei uns allen nicht mehr Platz für einen Moment der Trauer bleiben, wenn wir das mit dem Schock ganz speditiv hinter uns liessen und dem Leid wirklich einen Moment Aufmerksamkeit schenken würden? Hinter dem Schock als Sensation steckt unsere eigene Angst - oder die sofort einsetzende Verdrängung eines Verlustes.

Ist dieser Verlust ein tatsächlicher, berührt er mein eigenes Leben, stirbt ein Freund oder geschieht ein Unglück, ein Unfall in meinem engen Bekanntenkreis, so ist doch erst recht "Schock" ein untaugliches Wort. Wir sind bestürzt, aufgewühlt, traurig, hilflos, möchten die Uhr einen Tag zurück drehen und eine Weiche stellen können - und wir hadern mit dem, der es an unserer Stelle nicht getan hat, egal, ob wir überhaupt an ihn glauben.

Und wer schockiert ist über ein bestimmtes Verhalten anderer, das er nicht goutieren mag, ist auch in diesem Urteil oft so vorschnell, wie laut: Niemand muss billigen, was andere tun, und er kann und soll es für sich selbst mit jenen Regeln halten, die ihm Orientierung und Sicherheit geben - und seinen Nächsten mit ihm. Wer aber schockiert ist, möchte am Ende ganz schnell mit anderen im Verbund den Zeigefinger erheben - das kann mich immer wieder mal tatsächlich schockieren - wobei auch ich mit dieser Aussage ganz bewusst schon eine gewisse Polemik ins Spiel bringe - einen Hader, der sich eine Korrektur des Faktischen wünscht...

Mittwoch, 29. Juni 2011

Ausländer

Ausländer - das sind "die anderen". Die Fremden. Oder wir, sobald wir ins Ausland fahren. Das vergessen wir gern, weil wir dabei womöglich die Anspruchshaltung des Touristen mit uns führen, die uns erwarten lässt, dass man uns für unser Geld unterhält. Oder aber wir gefallen uns in unserer Weltläufigkeit und in der Bereitschaft, mit ein paar Worthülsen in fremder Sprache unsere kosmopolitische Ausstrahlung zu beweisen.

Ausländer kommen aus Ländern. Je fremder uns diese sind, um so fremder und bedrohlicher müssen die Menschen sein, die von da kommen. Um sich in ihrer Haut zu denken, reicht es aus, sich vorzustellen, wie wir wohl agieren würden, wenn wir Ausländer in deren Land wären? Die wirtschaftliche Diskrepanz lässt uns vom hohen Ross hinunter sagen, dass wir ja nicht im Traum daran denken müssten, dass...

Gerade unser Wohlstand rührt aber (auch) daher, dass viele unserer Vorfahren selbst bereit auf Wanderschaft gingen, sich als Ausländer behaupteten - während jüngere Generationen in jenem Wohlstand sitzen, den Gastarbeiter vor Ort für uns mit erschaffen haben.

Ausländer bringen Kultur mit. Immer. Eine eigene. Sie sind der wohl mindestens so nah wie wir der unseren. Oder näher. Und womöglich ist genau das ein Problem für uns. Ausländer zu sein, bedeutet, beobachtet zu werden. Geprüft. Beurteilt. Und jedermann scheint ein Recht darauf zu haben.

Was wäre, wenn kein Ausländer je daran denken würde, unser Land zu besuchen? Wenn alles an uns für sie Ausland wäre? Fremd. Unattraktiv.
Dass dem nicht so ist, hat kaum mit unseren Betonköpfen zu tun. Sondern mit integrativer Kraft, aus der gemeinsame tolle Projekte werden.

Wie Alinghi. Ein Schweizer Projekt mit sehr vielen Ausländern. Es ist genau diese Art der Vereinigung im gemeinsamen Ziel, welche uns stark macht. Und die Ausländer bei uns von Exoten zu Bürgern macht. Für einen weiten Horizont voller Neugier auf das Fremde, das kennen gelernt werden will. Darum brauchen wir auch Ausländer, die nicht Ausländer bleiben wollen.

Dienstag, 8. März 2011

Gleichgewicht

Die Erde, die Natur, sagen wir, gerate aus dem Gleichgewicht. Wir sind eine zu grosse Bealstung für sie. Aber stimmt das auch?
Gerade, weil die Erde doch reagiert, weil die Natur sich verändert, wird doch dadurch das immerwährende Gleichgewicht bewiesen und bewahrt: Die Katastrophe ist nötig, damit ein wieder ruhigeres Gleichgewicht entsteht.

Nach dem Beben der Erde gibt es eine neue Ruhe, nach der Flut neues Wachstum... Was wir erkennen und verhindern wollen, ist die Veränderung. Das Gleichgewicht, das innerste Lebensprinzip, der Ursprung allen Werdens - wir sind ein Teil davon, und deshalb vermögen auch wir dies niemals auszulöschen. Wir können uns selbst ins Verderben reiten, und wahrscheinlich noch viel gründlicher, als wir das heute für möglich halten. Und vielleicht auch viel schneller. Aber die Erde wird nur wegen uns nicht untergehen oder verglühen.

Es ist in allem unsere unglaublich verbretterte, unvernetzte, kurzsichtige Denke und Beobachtungsfähigkeit, die uns nicht die nötige Sorgfalt für uns selbst entwickeln lässt, aber erst recht nicht den Blick für alles, was viel gewaltiger über uns herrscht, als es wir je erfassen könnten.

Wenn unser Hirn sich im Triumph versteigt, wir hätten die Welt und uns selbst entschlüsselt, so gerät dadurch allenfalls unser eigenes inneres Gleichgewicht durcheinander. Mit dem Prinzip, das uns überhaupt zu solchen Sichtweisen verleitet, bleibt alles in Ordnung. Wir erfüllen das, was uns bestimmt ist. Als Menschheit. Der Einzelne aber kann sehr wohl zu seinem ganz persönlichen Gleichgewicht beitragen.

Nirgends steht geschrieben, dass ich den Konsumrausch teilen muss, die Muslimangst oder den Nachbarneid. Ich kann sehr wohl sehr gelassen das Gleichgewicht des Friedens wahren, zu dem ich in mir alle Talente mit angelegt bekommen habe, lange vor dem Tag, an dem meinem Mund zum ersten Mal die forderndsten Schreie entwichen sind, die man sich vorstellen kann. Oder war darin Angst, Anklage, Schrecken - oder als Antwort und Beruhigung Fürsorge, Liebe und Güte?

In uns liegt das Geheimnis unseres Gleichgewichts. Mehr haben wir uns und der Welt nicht zu bieten.
Logo

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Für Ihre Post:

Selber Stichwortgeber(in) sein? Anregungen? Kritik? Mail an
kurt [at] thinkabout [.] ch

Letzte Kommentare

warum nicht mal etwas...
warum nicht mal etwas zynisch sein in dieser welt mit...
bonanzaMARGOT - 2016.03.26, 14:12
Schock
Ich hab mich von dem Schock noch gar nicht erholt,...
Josef Mühlbacher (Gast) - 2015.09.25, 18:52
Lob
Dankeschön. Das ist aber nett!
Thinkabout - 2014.08.08, 03:01
Ein richtig guter Text!
Ein richtig guter Text!
iGing (Gast) - 2014.08.07, 23:12

Status

Online seit 6230 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2016.03.26, 15:31

Credits


Allerhand Sachen
Gemeinschaft
Global
Göttliches
Mensch
Natur
Zum Blog(gen)
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren