Brunch

Das Morgenmittagessen für Tagverschläfer. Oder kennen Sie einen deutschen Ausdruck dafür? Wir sagen Zmozmi dazu ("Zmorgä-Zmittag").
Ein schöner Brauch, um den Tag so richtig subversiv zu verfaulen, nicht wahr. Erst steht man nicht auf und dann kocht man nicht zu Mittag. Dafür sitzt Du dann um so länger am Tisch.
Ein Brunch kann aber durchaus in Arbeit ausarten, in der Vorbereitung. Was sich da alles dafür zaubern lässt...
Sitzt man dann aber, am besten auf der Terrasse, an einem schönen Frühsommertag, die Temperatur angenehm, noch nicht heiss, so richtiges Kurzhemdwetter eben, dann lässt es sich wunderbar sitzen. Und an nichts anderes denken als an den nächsten Bissen und allenfalls noch daran, was man unbedingt noch probieren sollte.
Die Küche bleibt heute kalt, Freunde, da geht niemand zum Abwasch. Wir bleiben jetzt sitzen und quatschen, bis die Luft abstirbt. Und dann? Dann räumen wir ab, fahren eine neue Runde frischen Espresso auf und packen die Sonntagszeitung auf den Tisch. Heute ist sie herrlich dick und endlich mal Zeit, sich durch ALLE Bünde hindurch zu lesen.
Hast Du DAS gelesen? Oder wie findest Du denn DAS?

Klapperndes Geschirr, der Nachbar soll nur neidisch werden, vor allem aber feiere ich meinen Tag - mit Dir, mit der ich das alles auch so gerne vorbereitet habe, voller Vorfreude.

Nichts ist daran eigentlich besonders. Es ist so herrlich unaufgeregt. Eine programmatische Aktion für das Verweilen. Für ein Essen, bei dem man spürt, was man isst, und nicht nach wenigen Minuten fertig ist und wieder aufsteht.

Eine Begrüssung des Magens zum Tag, der Geschmacksnerven, ein prickelndes Frohlocken in der Nase. Kaffee hat schon immer herrlich geduftet, aber heute rieche ich es endlich mal wieder.
Und wenn man dann abräumt, die gemeinsame Frage: Warum machen wir das nicht öfter?

Die eigentlichen Sensationen des Lebens liegen doch viel näher, als wir glauben.
Tina B. - 2007.04.29, 21:00

Sonntagsfeeling

Klingt wirklich sehr gemütlich bei Euch! :-)

Meine Schwester, eine Freundin und ich hatten uns heute auch zum Brunch im Schrebergarten meiner Schwester verabredet. "Jeder bringt was mit" hieß die Devise, und es war auch fast alles da. Plunderteilchen, Quarkbällchen, Hörnchen, Käse, Wurst, Salate etc. Nur keiner hatte Brötchen dabei! :-))

"Zmozmi" - *lach*, für mich eher ein Zungenbrecher....

Thinkabout - 2007.04.29, 22:00

Wenigstens einen Vorteil...

... müssen wir mit unserer behäbigen, schweren Sprache doch auch haben: Wir können wenigstens Zungenbrechern

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Ein richtig guter Text!
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