Dienstag, 8. März 2011

Gleichgewicht

Die Erde, die Natur, sagen wir, gerate aus dem Gleichgewicht. Wir sind eine zu grosse Bealstung für sie. Aber stimmt das auch?
Gerade, weil die Erde doch reagiert, weil die Natur sich verändert, wird doch dadurch das immerwährende Gleichgewicht bewiesen und bewahrt: Die Katastrophe ist nötig, damit ein wieder ruhigeres Gleichgewicht entsteht.

Nach dem Beben der Erde gibt es eine neue Ruhe, nach der Flut neues Wachstum... Was wir erkennen und verhindern wollen, ist die Veränderung. Das Gleichgewicht, das innerste Lebensprinzip, der Ursprung allen Werdens - wir sind ein Teil davon, und deshalb vermögen auch wir dies niemals auszulöschen. Wir können uns selbst ins Verderben reiten, und wahrscheinlich noch viel gründlicher, als wir das heute für möglich halten. Und vielleicht auch viel schneller. Aber die Erde wird nur wegen uns nicht untergehen oder verglühen.

Es ist in allem unsere unglaublich verbretterte, unvernetzte, kurzsichtige Denke und Beobachtungsfähigkeit, die uns nicht die nötige Sorgfalt für uns selbst entwickeln lässt, aber erst recht nicht den Blick für alles, was viel gewaltiger über uns herrscht, als es wir je erfassen könnten.

Wenn unser Hirn sich im Triumph versteigt, wir hätten die Welt und uns selbst entschlüsselt, so gerät dadurch allenfalls unser eigenes inneres Gleichgewicht durcheinander. Mit dem Prinzip, das uns überhaupt zu solchen Sichtweisen verleitet, bleibt alles in Ordnung. Wir erfüllen das, was uns bestimmt ist. Als Menschheit. Der Einzelne aber kann sehr wohl zu seinem ganz persönlichen Gleichgewicht beitragen.

Nirgends steht geschrieben, dass ich den Konsumrausch teilen muss, die Muslimangst oder den Nachbarneid. Ich kann sehr wohl sehr gelassen das Gleichgewicht des Friedens wahren, zu dem ich in mir alle Talente mit angelegt bekommen habe, lange vor dem Tag, an dem meinem Mund zum ersten Mal die forderndsten Schreie entwichen sind, die man sich vorstellen kann. Oder war darin Angst, Anklage, Schrecken - oder als Antwort und Beruhigung Fürsorge, Liebe und Güte?

In uns liegt das Geheimnis unseres Gleichgewichts. Mehr haben wir uns und der Welt nicht zu bieten.
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warum nicht mal etwas zynisch sein in dieser welt mit...
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Ein richtig guter Text!
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