Eigenverantwortung
Ich glaube, ich stehe mit keinem anderen Wort so sehr auf Kriegsfuss, wie mit diesem Begriff. Warum? Weil ich glaube, dass die Art, wie wir diesen Begriff heute anwenden und was wir damit einfordern, sehr viel aussagt über die Veränderungen in unserer Gesellschaft.
Eigenverantwortung wird heute von den Politikern eingefordert, an den einzelnen Bürger gerichtet, der dazu anzuhalten ist, selbst für sich zu sorgen. Der Einzelne muss für sich selber denken.
Das ist nicht falsch. Aber doch irgendwie verheerend: Mit der Eigenverantwortung schwimmt die Selbstverwirklichung mit: Wer niemandem auf der Tasche liegt, kann daran denken, sich selbst zu verwirklichen. Die eigene Gelenkigkeit und Cleverness erlaubt die Verwirklichung von Lebensmodellen mit Lebensabschnittspartnern, bis man von den eigenen Vorstellungen eingeholt wird und die einen schon wieder viel weiter hinaus denken, zum nächsten "Soll", das man dank seiner Freiheit erreichen will.
Wie schal und dumm wir doch geworden sind. Eigenverantwortung - das setzte man vor dreissig Jahren noch gleich mit dem persönlichen Beitrag an die Gemeinschaft. Eigenverantwortung meinte den eigenen Beitrag an Staat, Gesellschaft, Demokratie, Kirche, Nachbarschaft.
Ich glaube, dass wir in nichts so sehr an Armut hinzu gewonnen haben wie bezüglich des Zustands unserer Mikrowelten: Nachbarschaftsleben, Dorfgemeinschaft, Vereinswesen, Quartierbeiz, Clubhaus.
Stattdessen Schrebergarten mit Zäunen, Grosse Fernseher und geschlossene Türen, Internet statt Spaziergang, Monolog statt Dialog.
Wir leben in Kunststoff und Teer und organisieren uns die Welt herbei, die wir Zivilisation nennen und die Wachstum mit Fortschritt verwechselt. Wenn wir uns daran zu erinnern versuchen, woher wir kommen, was an uns natürlich wäre, so beschäftigen wir uns mit einer Welt, die längst gerne ohne uns wäre. Darob kann man schon verzweifeln. Oder sich trösten: Eines Tages ist Ruhe. Und neuer Kompost wird werden.
Eigenverantwortung wird heute von den Politikern eingefordert, an den einzelnen Bürger gerichtet, der dazu anzuhalten ist, selbst für sich zu sorgen. Der Einzelne muss für sich selber denken.
Das ist nicht falsch. Aber doch irgendwie verheerend: Mit der Eigenverantwortung schwimmt die Selbstverwirklichung mit: Wer niemandem auf der Tasche liegt, kann daran denken, sich selbst zu verwirklichen. Die eigene Gelenkigkeit und Cleverness erlaubt die Verwirklichung von Lebensmodellen mit Lebensabschnittspartnern, bis man von den eigenen Vorstellungen eingeholt wird und die einen schon wieder viel weiter hinaus denken, zum nächsten "Soll", das man dank seiner Freiheit erreichen will.
Wie schal und dumm wir doch geworden sind. Eigenverantwortung - das setzte man vor dreissig Jahren noch gleich mit dem persönlichen Beitrag an die Gemeinschaft. Eigenverantwortung meinte den eigenen Beitrag an Staat, Gesellschaft, Demokratie, Kirche, Nachbarschaft.
Ich glaube, dass wir in nichts so sehr an Armut hinzu gewonnen haben wie bezüglich des Zustands unserer Mikrowelten: Nachbarschaftsleben, Dorfgemeinschaft, Vereinswesen, Quartierbeiz, Clubhaus.
Stattdessen Schrebergarten mit Zäunen, Grosse Fernseher und geschlossene Türen, Internet statt Spaziergang, Monolog statt Dialog.
Wir leben in Kunststoff und Teer und organisieren uns die Welt herbei, die wir Zivilisation nennen und die Wachstum mit Fortschritt verwechselt. Wenn wir uns daran zu erinnern versuchen, woher wir kommen, was an uns natürlich wäre, so beschäftigen wir uns mit einer Welt, die längst gerne ohne uns wäre. Darob kann man schon verzweifeln. Oder sich trösten: Eines Tages ist Ruhe. Und neuer Kompost wird werden.
Thinkabout - 2010.07.22, 18:48