Bruder
Nähe, theoretisch. Aus meinem Blut, von meinem Blut. Wie komisch, jemanden neben sich zu wissen, der gleicher Herkunft ist, so ähnlich aussieht, und so grundverschieden ist. Wie faszinierend auch, wie unterschiedlich die Strategien sein können, die man mit gleicher Erziehung fürs Leben entwickelt.
Brüder müssen sich nicht grün sein. Sie können sich sehr fremd bleiben oder sehr eng zusammen stehen. Und in beiden Fällen müssen sie das sie Verbindende oder Trennende nicht unbedingt richtig einschätzen.
Geschwister sind wie Eltern Beziehungspole, an denen wir uns reiben und von denen wir uns auch abgrenzen wollen. Da ist eine Nähe, die auch gerne reklamiert wird, obwohl wir - eben - so verschieden sein mögen.
Manchmal denke ich, dass unsere Seelen wirklich woanders herkommen und in einer Familie zusammen finden, dass sie ein Alter und Erfahrungen haben, die weit über einen gemeinsamen Mutterleib und ähnliche Erwartungen in der Erziehung hinaus gehen.
Und umgekehrt ist eine Geschwisterliebe, die jenseits aller Hormone feste Anker kennt, etwas unheimlich Stärkendes. Einen Freund wie einen Bruder lieben zu können, heisst, seiner Seele einen kameradschaftlichen Platz im eigenen Herzen zu gönnen, ihn bei sich einziehen zu lassen, weil man Verwandtschaft anerkennt, ausgekundschaftet, erfahren im fürsorglichen Miteinander, im Begründen einer Freundschaft ohne Zwänge und Vorgaben.
Und wenn da plötzlich eine Krise ist? Dem leiblichen Bruder geht es schlecht, er ist in Not. Wie wunderlich, was in mir und mit mir geschieht: Ich beziehe Position, bin Partei und stütze diesen Fremden in meinem Leben, der eben doch mein Bruder ist. Ohne Frage nach seiner Schuld. Einfach so. Es ist wirklich ein seltsames Band, das wir Familie nennen.
Wahrscheinlich reden Brüder, gerade, wenn sie ein paar Jahre auseinander sind, noch weniger miteinander als andere Männer. Vielleicht verlieren sie die Bindung nur deshalb nicht, weil sie zumindest vermuten können, dass der andere ähnliche Erfahrungen kennt - und jemand anders ist nicht da, der - theoretisch - mit dem gleichen Wissen mich selbst verstehen könnte...
Brüder müssen sich nicht grün sein. Sie können sich sehr fremd bleiben oder sehr eng zusammen stehen. Und in beiden Fällen müssen sie das sie Verbindende oder Trennende nicht unbedingt richtig einschätzen.
Geschwister sind wie Eltern Beziehungspole, an denen wir uns reiben und von denen wir uns auch abgrenzen wollen. Da ist eine Nähe, die auch gerne reklamiert wird, obwohl wir - eben - so verschieden sein mögen.
Manchmal denke ich, dass unsere Seelen wirklich woanders herkommen und in einer Familie zusammen finden, dass sie ein Alter und Erfahrungen haben, die weit über einen gemeinsamen Mutterleib und ähnliche Erwartungen in der Erziehung hinaus gehen.
Und umgekehrt ist eine Geschwisterliebe, die jenseits aller Hormone feste Anker kennt, etwas unheimlich Stärkendes. Einen Freund wie einen Bruder lieben zu können, heisst, seiner Seele einen kameradschaftlichen Platz im eigenen Herzen zu gönnen, ihn bei sich einziehen zu lassen, weil man Verwandtschaft anerkennt, ausgekundschaftet, erfahren im fürsorglichen Miteinander, im Begründen einer Freundschaft ohne Zwänge und Vorgaben.
Und wenn da plötzlich eine Krise ist? Dem leiblichen Bruder geht es schlecht, er ist in Not. Wie wunderlich, was in mir und mit mir geschieht: Ich beziehe Position, bin Partei und stütze diesen Fremden in meinem Leben, der eben doch mein Bruder ist. Ohne Frage nach seiner Schuld. Einfach so. Es ist wirklich ein seltsames Band, das wir Familie nennen.
Wahrscheinlich reden Brüder, gerade, wenn sie ein paar Jahre auseinander sind, noch weniger miteinander als andere Männer. Vielleicht verlieren sie die Bindung nur deshalb nicht, weil sie zumindest vermuten können, dass der andere ähnliche Erfahrungen kennt - und jemand anders ist nicht da, der - theoretisch - mit dem gleichen Wissen mich selbst verstehen könnte...
Thinkabout - 2007.04.25, 09:52
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