Kochkunst
Heute ist wohl mehr die Frage: Kannst Du kochen? Nicht mehr: Kannst Du GUT kochen? Dabei ist kochen als Kunst wohltuend kreativ und demütig haltend im gleichen Atemzug: Die produzierte Kunst ist vergänglich. Ich kann mich zwar an ein göttliches Mal erinnern, noch lange, vielleicht für immer. Dann steht definitiv für mich fest: Die Person X ist eine göttliche Köchin. Aber das Geschaffene: Es ist längst den Weg allen irdischen gegangen. Man mag sich das gar nicht vorstellen... So viel Mühe für einen kurzen Genuss. Mühe? Selbst nach Rezept kochen ist als kreative Kunst wunderbar belebend. Wie das Mischen des richtigen Farbtons bis zum finalen Pinselstrich. Das sage ich als Bewunderer, nicht als Künstler. Ich bin der Konsument. Aber ich gehöre zu jenen, die achttausend Liebeslerklärungen per Kochtopf erhalten haben. Unübertrieben.
Dabei mag ich jene Künstler, die bei der Sache bleiben, ihre Demut nicht verlieren. Heute habe ich von der Bedeutung des Goldes im modernen Design gelesen - und tatsächlich, da verwendet doch tatsächlich ein Idiot Goldspäne als Dekoration für ein Menu.
Diejenigen Köche, die das Unmöglichste mit dem Sinnvollen kombinieren wollen, um partout selbst originell zu sein, sind die Verräter an der Kochkunst: Der Koch ist meiner Meinung nach vielmehr der Botschafter natürlicher Lebensmittel, ein Vermittler, ein Trailführer, der mich lehrt, was im scheinbar Bekannten Wunderbares verborgen liegt.
Eine Tomate ist nicht einfach eine Tomate. Höre es und schmecke es und begreife es.
Der Koch ist der erste, rezeptiv sinnlich kreative Entdecker vorhandener Wunder. Ein Forscher und Künstler. Ein Wohlfühlmensch in seiner eigenen Welt, der liebt, was er tut. Das macht ihn zum glücklichen Künstler, etwas, was seinen verwandten Gattungen viel weniger selbstverständlich eigen ist.
Ein Schriftsteller kann ein getrieben Suchender sein. Essen aber möchte ich, was gefunden wurde. Eine Empfehlung zum Genuss. Weit ab von jedem Kitsch. Natürlich Kunst.
Was für ein herrliches Seufzen das auszulösen vermag!
Dabei mag ich jene Künstler, die bei der Sache bleiben, ihre Demut nicht verlieren. Heute habe ich von der Bedeutung des Goldes im modernen Design gelesen - und tatsächlich, da verwendet doch tatsächlich ein Idiot Goldspäne als Dekoration für ein Menu.
Diejenigen Köche, die das Unmöglichste mit dem Sinnvollen kombinieren wollen, um partout selbst originell zu sein, sind die Verräter an der Kochkunst: Der Koch ist meiner Meinung nach vielmehr der Botschafter natürlicher Lebensmittel, ein Vermittler, ein Trailführer, der mich lehrt, was im scheinbar Bekannten Wunderbares verborgen liegt.
Eine Tomate ist nicht einfach eine Tomate. Höre es und schmecke es und begreife es.
Der Koch ist der erste, rezeptiv sinnlich kreative Entdecker vorhandener Wunder. Ein Forscher und Künstler. Ein Wohlfühlmensch in seiner eigenen Welt, der liebt, was er tut. Das macht ihn zum glücklichen Künstler, etwas, was seinen verwandten Gattungen viel weniger selbstverständlich eigen ist.
Ein Schriftsteller kann ein getrieben Suchender sein. Essen aber möchte ich, was gefunden wurde. Eine Empfehlung zum Genuss. Weit ab von jedem Kitsch. Natürlich Kunst.
Was für ein herrliches Seufzen das auszulösen vermag!
Thinkabout - 2007.05.08, 14:25
Gut gelaunt kochen
Genau so wie uns das Tim Mälzer - der Meister der Improvisation und Kreativität auf diesem Gebiet - so gerne vormacht, liebe ich den unkomplizierten Umgang mit den Lebensmitteln und sein Lachen über kleine Pannen.
Ganz im Gegensatz zu der Sendung "Das perfekte Dinner" (Vox) bei dem Du ja schon nur beim Zuschauen die Luft anhältst, daß das Petersilienputzelchen jetzt hoffentlich nicht von Butterflöckchen fällt, weil das unweigerlich zum krassen Punkteverlust bei der kritischen abschließenden Bewertung führt. Wenn Du die Sendung noch nicht gesehen hast: das musste Dir mal geben, so zum Abschrecken :-)
Übrigens schwimmt in diesem "Danziger Goldwasser" doch auch echtes Blattgold drin rum...