Ausstellung
Der Moment, in dem aus der Anonymität tritt, was bisher im Stillen reifte. Exposition. Der Organisator meinst Ausstellung, der Künstler fürchtet Blossstellung. Das Geschaffene ist nie gut genug. Nicht genügend hingeschaut, nicht fertig, nicht...
Oder ist das der Amateur?
Den Künstler drängt es ja auch nach vorn. Er will zeigen, was er sah, bildete, gestaltete, schaffte. Er will kommunizieren. Und dafür muss er sich ausstellen. Denn das Zweiergespräch reicht nicht. Die Kunst will Öffentlichkeit. Zuvor ist sie Übung, Schatz vielleicht. Bewunderter Schatz könnte sie werden, wenn die Ausstellung eine Stellung schafft, der Künstler einen Namen bekommt. Dabei setzt er sich doch nur grad mal zu uns auf die Bank. Ich denke, sagt er, und es ist eine Momentaufnahme wie bei uns allen. Aber da er sich das mit sehr viel mehr Leid und Verve und Inbrunst und Ernsthaftigkeit oder auch Leichtigkeit zutraut, sieht er mehr, und kann mich an der Hand nehmen. Der Aussteller wird Sprachrohr
- meiner Wut, meiner Freude, meines Hoffens, Sehnens, Fragens.
Wenn das in der kleinen Kammer oder im lichtdurchfluteten Atelier dem eigenen Geist und dem tiefen inneren Zagen Abgerungene den Besuchern eine Orientierung wird, ein Funkenschlag zwischen zwei Nervenenden, und sich daraus ein eigenes Thema weiter spinnt und trägt, dann weiss der Künstler, dass er wieder in seine Kammer will, weil sie eine Türe hat, durch die er wiederkommen kann.
Menschen berühren zu können, ist etwas Wunderbares. Dafür muss man sich an sie heranwagen. Eine Hand, die sich ausstreckt, kann auch abgeschüttelt werden. Öffentlich. Das kann sehr weh tun.
Wer ausstellt, um zu verkaufen, muss mit geschürzten Lippen leben können, die noch nicht mal stumm bleiben.
Wo beginnt Kunst? Eine Ausstellung in der Gemeinde - ist das Folklore, Handwerk, oder Kleinod, Elixier, Zeuge der Kunst und Kreativität, die in uns allen geborgen liegt.
An jeder Wand kann der Zeuge eines Genies stehen - Schatzsucher könnte man da doch werden, und würde doch immer in erster Linie sich selbst herum tragen. Am eigenen Nasenspitz vorbei das Grosse zu sehen, ist nur dem offenen Geist möglich.
Und wenn die Leute gemütlich feststellen, dass die Bilder gefallen? Ist das dann Handwerk, wie ein nett gestrickter Pullover, sorgfältig, oder ist es Seelenwärme, die das eigene Innere mit Kunst übersetzt?
Oder ist das der Amateur?
Den Künstler drängt es ja auch nach vorn. Er will zeigen, was er sah, bildete, gestaltete, schaffte. Er will kommunizieren. Und dafür muss er sich ausstellen. Denn das Zweiergespräch reicht nicht. Die Kunst will Öffentlichkeit. Zuvor ist sie Übung, Schatz vielleicht. Bewunderter Schatz könnte sie werden, wenn die Ausstellung eine Stellung schafft, der Künstler einen Namen bekommt. Dabei setzt er sich doch nur grad mal zu uns auf die Bank. Ich denke, sagt er, und es ist eine Momentaufnahme wie bei uns allen. Aber da er sich das mit sehr viel mehr Leid und Verve und Inbrunst und Ernsthaftigkeit oder auch Leichtigkeit zutraut, sieht er mehr, und kann mich an der Hand nehmen. Der Aussteller wird Sprachrohr
- meiner Wut, meiner Freude, meines Hoffens, Sehnens, Fragens.
Wenn das in der kleinen Kammer oder im lichtdurchfluteten Atelier dem eigenen Geist und dem tiefen inneren Zagen Abgerungene den Besuchern eine Orientierung wird, ein Funkenschlag zwischen zwei Nervenenden, und sich daraus ein eigenes Thema weiter spinnt und trägt, dann weiss der Künstler, dass er wieder in seine Kammer will, weil sie eine Türe hat, durch die er wiederkommen kann.
Menschen berühren zu können, ist etwas Wunderbares. Dafür muss man sich an sie heranwagen. Eine Hand, die sich ausstreckt, kann auch abgeschüttelt werden. Öffentlich. Das kann sehr weh tun.
Wer ausstellt, um zu verkaufen, muss mit geschürzten Lippen leben können, die noch nicht mal stumm bleiben.
Wo beginnt Kunst? Eine Ausstellung in der Gemeinde - ist das Folklore, Handwerk, oder Kleinod, Elixier, Zeuge der Kunst und Kreativität, die in uns allen geborgen liegt.
An jeder Wand kann der Zeuge eines Genies stehen - Schatzsucher könnte man da doch werden, und würde doch immer in erster Linie sich selbst herum tragen. Am eigenen Nasenspitz vorbei das Grosse zu sehen, ist nur dem offenen Geist möglich.
Und wenn die Leute gemütlich feststellen, dass die Bilder gefallen? Ist das dann Handwerk, wie ein nett gestrickter Pullover, sorgfältig, oder ist es Seelenwärme, die das eigene Innere mit Kunst übersetzt?
Thinkabout - 2007.05.14, 18:58
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