Gefälligkeit
Können Sie mir eine Gefälligkeit erweisen?
Aber sicher, wenn sie klein genug ist? Praktisch jedem wollen wir doch gefallen, wenn der Aufwand dafür überschaubar ist. Es ist ja sogar höflich, es zu tun... "es", ist ein Tür aufhalten, z.B. Auch gute Manieren sind Gefälligkeiten... Aber ist es wirklich so gefällig, der guten Manier entsprechend einer Dame die Tür aufzuhalten, während man ihr im Grunde - entschuldigen Sie bitte - am liebsten einen Tritt in den Hintern geben würde? Oder, angesichts der Tatsache, dass es sich um eine Dame handelt, die ich allerdings eher dämlich finde, ja, so was gibt es, vielleicht eher eben nicht treten sondern sonst wie piessacken möchte.
Nun können Sie argumentieren, dass zwischen Türrahmen nicht der richtige Ort ist, um grundsätzliche Sympathiewerte zwischen zwei Menschen zu diskutieren. Einverstanden.
Aber Manieren oder Gefälligkeiten, das ist ja noch das positver besetzte Wort, sind halt schon dann am schönsten, wenn sie aufrichtig und tatsächlich achtsam geschenkt werden.
Und es ist eine Kunst, diese grundsätzliche Kunst wertfrei und allen Menschen wert zu denken und dann auch zu praktizieren. Und denjenigen, die um etwas mehr fragen, dann unter Umständen wirklich gerne auch mehr zu geben.
Gefälligkeiten gegenüber bereitwillig zur Tat zu sein kann auch Teil eines allgemeinen Vertrages sein mit seinem Geschick: Wenn ich anständig bin, habe ich dann aber etwas zu gut bei Dir, ja? Dummerweise schliessen wir diese Verträge mit dem Schicksal immer ganz einseitig ab und sehen nie die vis-à-versa-Unterschrift des, ja wessen denn?
Solche Verträge werden auch von Atheisten abgeschlossen, scheint mir...
Ganz auf Kriegsfuss stehe ich mit den freundlich Gefälligen, die Dir ins Gesicht lachen, wenn sie Dir gefällig sind, während sie für sie nicht sichtbar ganz offensichtlich denken: Du A..., kannst mich im Grunde mal. In ihrer Feigheit lachen sie sich ihre scheinbare Häme in sich hinein, bis sie sich daran verschlucken. Zuvor aber fühlen sie sich überlegen, weil sie den guten Geschmack oder zumindest das entsprechende Benehmen für sich gepachtet haben...
Dabei sollten wir alle nicht vergessen, dass das gefällige gute Benehmen eher willfähriges Benehmen ist, da es sich der gesellschaftlichen Bewertung ausgesetzt sieht und daher den geringsten gemeinsamen Nenner der Mehrheit abbilden muss - was meist ziemlich armselig daher kommt, zwangsläufig.
Aber sicher, wenn sie klein genug ist? Praktisch jedem wollen wir doch gefallen, wenn der Aufwand dafür überschaubar ist. Es ist ja sogar höflich, es zu tun... "es", ist ein Tür aufhalten, z.B. Auch gute Manieren sind Gefälligkeiten... Aber ist es wirklich so gefällig, der guten Manier entsprechend einer Dame die Tür aufzuhalten, während man ihr im Grunde - entschuldigen Sie bitte - am liebsten einen Tritt in den Hintern geben würde? Oder, angesichts der Tatsache, dass es sich um eine Dame handelt, die ich allerdings eher dämlich finde, ja, so was gibt es, vielleicht eher eben nicht treten sondern sonst wie piessacken möchte.
Nun können Sie argumentieren, dass zwischen Türrahmen nicht der richtige Ort ist, um grundsätzliche Sympathiewerte zwischen zwei Menschen zu diskutieren. Einverstanden.
Aber Manieren oder Gefälligkeiten, das ist ja noch das positver besetzte Wort, sind halt schon dann am schönsten, wenn sie aufrichtig und tatsächlich achtsam geschenkt werden.
Und es ist eine Kunst, diese grundsätzliche Kunst wertfrei und allen Menschen wert zu denken und dann auch zu praktizieren. Und denjenigen, die um etwas mehr fragen, dann unter Umständen wirklich gerne auch mehr zu geben.
Gefälligkeiten gegenüber bereitwillig zur Tat zu sein kann auch Teil eines allgemeinen Vertrages sein mit seinem Geschick: Wenn ich anständig bin, habe ich dann aber etwas zu gut bei Dir, ja? Dummerweise schliessen wir diese Verträge mit dem Schicksal immer ganz einseitig ab und sehen nie die vis-à-versa-Unterschrift des, ja wessen denn?
Solche Verträge werden auch von Atheisten abgeschlossen, scheint mir...
Ganz auf Kriegsfuss stehe ich mit den freundlich Gefälligen, die Dir ins Gesicht lachen, wenn sie Dir gefällig sind, während sie für sie nicht sichtbar ganz offensichtlich denken: Du A..., kannst mich im Grunde mal. In ihrer Feigheit lachen sie sich ihre scheinbare Häme in sich hinein, bis sie sich daran verschlucken. Zuvor aber fühlen sie sich überlegen, weil sie den guten Geschmack oder zumindest das entsprechende Benehmen für sich gepachtet haben...
Dabei sollten wir alle nicht vergessen, dass das gefällige gute Benehmen eher willfähriges Benehmen ist, da es sich der gesellschaftlichen Bewertung ausgesetzt sieht und daher den geringsten gemeinsamen Nenner der Mehrheit abbilden muss - was meist ziemlich armselig daher kommt, zwangsläufig.
Thinkabout - 2007.04.08, 00:30
Ich erweise Ihnen also die Gefälligkeit, ...
Manieren und Manie, sowie Gefallen und Gefallsucht. Was mich betrifft, so bin ich keinem Menschen gefällig und bitte (fordere) auch keinen Gefallen. Gefälligkeiten sind immer mit einer Recursivität verknüpft, ob dies nun klar gesagt wird, insgeheim erwünscht oder konventionell üblich. Gefälligkeiten wollen immer ein Feedback. Gefälligkeiten sind nicht Wertneutral. Gefälligkeiten sind rundum anrüchig.
Lars Jane Dahn
http://schreibnetz.twoday.net/
Auf den Punkt
Pointierter und mehr auf den Punkt gebracht könnte ich es auch in 10 weiteren Minuten nicht sagen!
Ihre Beliebigkeit, wie Sie es nennen, gefällt mir im übrigen durchaus.