Lebensfreude

Sollte sie nicht selbstverständlich sein? Ist es nicht traurig, dass wir das Leben irgendwie manchmal wieder lieben lernen müssen?
Wie hat das eigentlich angefangen, dieses Fragen nach dem Glück, das Suchen Müssen?
Das Herz schlägt doch auch ungeachtet des Gemüts, braucht keine Motivation, tut ungefragt seinen Dienst.
Nun, um als Wunder erkannt zu werden, braucht dieses Herz unsere Fähigkeit zum Staunen. Zur Freude eben. Zur Begeisterung.
Wir lassen uns antreiben von Regung, Gefühl, unser Denken begründet eine Stimmung. Wir leben in den wechselseitigen Beziehungen unserer Sinne zu einander freudig oder betrübt, gefangen in einer Art gedanklich-psychischem Hormonhaushalt, sicher in Wechselwirkungen mit unserem Körper stehend - aber in einer Art Verantwortung des Denkens, die ausserhalb rein biologischer Prozesse steht.
Für uns stellt sich die Sinnfrage. Was bei einem Tier Instinkt ist, ist bei uns nicht verschwunden, funktioniert aber in mancherlei Hinsicht nur unterschwellig. Unser Instinkt wird hinterfragt, bewertet. Wir stellen Fragen, die über den Instinkt des Überlebens hinaus gehen. Wir sind wohl die einzige Spezies, die ihren Lebenssinn nicht in der Zeugung und der Aufzucht von Nachkommen erschöpft sieht.
Wir funktionieren zwar auch nach allgemeinen Regeln, sind Teil davon. Aber wir müssen sie bejahen, annehmen und ihnen den Sinn erst geben. Zumindest, wenn wir ehrlich sind.
Wir haben oft wenig Existenznot, die Ängste vielleicht, aber das ganz harte Überleben ist meist nicht angesagt.
Glück erschöpft sich nicht im Finden von essbaren Waldbeeren. Glück muss bei uns im Überfluss des Notwendigen Bestand haben.
Das gibt uns die Gelegenheit, weiter zu sehen.
Lebensfreude ist Lebensannahme. Bewusstheit. Staunen. Dankabarkeit. Und damit eben auch die Erinnerung und das Wissen, dass auch wir Teil der Natur sind, und das schlagende Herz eine Gnade bleibt, auch wenn ich ihm nicht Sorge tragen muss - oder nicht so sehr.
Würde ich zu wenig Waldbeeren finden - ich sässe nicht an diesem Text. Zehn Minuten an der Wärme - ohne Not.
Wie ist das Leben schön! Und wie möchte ich es mit Lebensfreude für mich und andere noch schöner machen!

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Ein richtig guter Text!
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