Zügellosigkeit
Wenn die Zügel los sind, galoppieren die Leidenschaften. Es ist ein Rausch, wenn urwüchsige Kraft sich bahn bricht und man plötzlich glaubt, die Welt erobern zu können - oder sich um sie foutieren zu können.
Nur ist es so ein Ding mit dieser Kraft: Das kräftigste Pferd wird müde und verwandelt seinen Galopp irgendwann in einen Trab. Und wir sind keine Wildpferde, haben den Umgang mit unseren Kräften nie in der Natur gelernt, und Lust und Konsum sind schlechte Ersatzoasen, um ein Joch abzuwerfen, das wir Vernunft nennen, während wir darin nur den Ballast und die Verhinderung unserer Entfaltung sehen, statt die Leitlinie, die Orientierung schenken kann.
Zügellosigkeit IST orientierungslos, prescht nur aus sich selbst hervor und braucht die Raserei, um sich nicht sichtbar vor den Kopf zu stossen. Wehe, diese Raserei läuft sich tot, es gibt keinen pelzigeren Nachgeschmack auf der Zunge als das Erwachen aus dem schönen bösen Traum. Und es ist eine Demütigung, dass es da kein Joch und keine Zügel mehr braucht, um uns erledigt am Boden liegen zu sehen...
Auch der Schlaf ist dann ein anderer. Er birgt andere Träume als wenn er von der Arbeit Erholung bieten soll, oder von der friedlichen, mit sich Einklang suchenden Kontemplation freier Zeit.
Wer die Zügel nicht fortwirft, sondern sie aufhängt, bevor er losprescht in die Freiheit, wer ein gutes Verhältnis zu den Lehren hat, die das Leben Notwendigkeiten nennt, der braucht keine Verschwendung an Kraft, um Freiheit zu fühlen. Er zügelt vielleicht gar seine Leidenschaften, will nicht das Pferd sein, das die Zügel fortwirft, sondern zum Kutscher vordringen, der sie lenkt.
Selbstzügelung bedeutet Lenkung, und wenn diese Kutsche dann Fahrt aufnimmt, ist der Lohn eine andere Form von Rausch des Fortkommens, der Geschwindigkeit, einer gelenkten Kraft, die an einem Ziel ankommt und einen Rhythmus kennt von Tempo, Verausgabung, und Ruhe, Erholung.
Was, wenn wir das Reisen wirklich lernen und so unseren nächsten Tag begehen?
Ich gehe jetzt mal die Zügel fetten, die ich so kenne und mit denen ich ganz gut gefahren bin bisher...
Nur ist es so ein Ding mit dieser Kraft: Das kräftigste Pferd wird müde und verwandelt seinen Galopp irgendwann in einen Trab. Und wir sind keine Wildpferde, haben den Umgang mit unseren Kräften nie in der Natur gelernt, und Lust und Konsum sind schlechte Ersatzoasen, um ein Joch abzuwerfen, das wir Vernunft nennen, während wir darin nur den Ballast und die Verhinderung unserer Entfaltung sehen, statt die Leitlinie, die Orientierung schenken kann.
Zügellosigkeit IST orientierungslos, prescht nur aus sich selbst hervor und braucht die Raserei, um sich nicht sichtbar vor den Kopf zu stossen. Wehe, diese Raserei läuft sich tot, es gibt keinen pelzigeren Nachgeschmack auf der Zunge als das Erwachen aus dem schönen bösen Traum. Und es ist eine Demütigung, dass es da kein Joch und keine Zügel mehr braucht, um uns erledigt am Boden liegen zu sehen...
Auch der Schlaf ist dann ein anderer. Er birgt andere Träume als wenn er von der Arbeit Erholung bieten soll, oder von der friedlichen, mit sich Einklang suchenden Kontemplation freier Zeit.
Wer die Zügel nicht fortwirft, sondern sie aufhängt, bevor er losprescht in die Freiheit, wer ein gutes Verhältnis zu den Lehren hat, die das Leben Notwendigkeiten nennt, der braucht keine Verschwendung an Kraft, um Freiheit zu fühlen. Er zügelt vielleicht gar seine Leidenschaften, will nicht das Pferd sein, das die Zügel fortwirft, sondern zum Kutscher vordringen, der sie lenkt.
Selbstzügelung bedeutet Lenkung, und wenn diese Kutsche dann Fahrt aufnimmt, ist der Lohn eine andere Form von Rausch des Fortkommens, der Geschwindigkeit, einer gelenkten Kraft, die an einem Ziel ankommt und einen Rhythmus kennt von Tempo, Verausgabung, und Ruhe, Erholung.
Was, wenn wir das Reisen wirklich lernen und so unseren nächsten Tag begehen?
Ich gehe jetzt mal die Zügel fetten, die ich so kenne und mit denen ich ganz gut gefahren bin bisher...
Thinkabout - 2007.05.01, 16:02