Erotikmesse
Schön, wenn es das gäbe. Und das meine ich ernst. Ja, ja, ich weiss, es "gibt" Veranstaltungen dazu. Zurschaustellungen könnte man es wohl auch nennen. Und natürlich wird darüber berichtet. Mann und Frau kann sich ja heute alles ansehen, also wird auch darüber berichtet. Aber wie? Und was gibt es denn wirklich zu berichten?
Die eigentlich fortschrittliche Handlung daran scheint mir mehr die offen gelegte Diskrepanz zu sein:
Was an die Öffentlichkeit gezerrt wird, will scheinen und glänzen, stellt sich dar. Das tut zwar Mode auch. Aber im Gegensatz zu unserer Koketterie des Verhüllens, haben wir beim Enthüllen alles andere als Stil entwickelt. Es scheint geradezu, dass wir, was "endlich" auch noch Thema wird, gleich mit dem Kübel ausleeren müssen, bevor wir uns die Finger verbrennen.
Mag sein, dass so manche(r) dadurch den Mut findet, sich Bedürfnisse einzugestehen.
Aber über Sex öffentlich reden ist schon schwierig genug. Ihn öffentlich zu verkaufen, oder auch nur die Hilfen für sein Erleben, ist fast schon zum Scheitern verurteilt. Mag ja sein, dass heute jeder(r) durch diese Messehallen schreiten kann, aber irgendwie ziehen doch die meisten den Kopf ein, wenn eine andere Kamera als die eigene auftaucht.
Was öffentlich wird, hier, soll ja auch nicht wirklich normal werden. Es sollte doch seinen Zauber behalten. Ob das die Gesellschaft wirklich möglich macht?
Eine Messe im eigentlichen Sinn, ach wäre das schön! Eine Lesung, die sich tatsächlich mit dem Lebensentwurf Liebe und Sex beschäftigt, ohne zu fäkalisieren. In einer anderen Zeit vielleicht, eines Tages.
So an die Öffentlichkeit gezerrt wird nicht wirklich alles besser. Es wird nur öffentlich kompliziert.
Und wenn ich dann kichernde Menschen durch die Gänge schlendern sehe am Fernsehen, dann soll das entkrampfend wirken?
Wir verballhornen alles. Ist einfach fürchterlich, finde ich. Wir reden alle Phänomene normal, und Lügen uns in die Tasche dabei. Mit den sexuellen Spielarten, die wir alle in den Mund und ins Bild nehmen, demaskieren wir genau das am Allerdeutlichsten. Denn selten sprechen so viele Menschen so viele Worte so hohl aus wie in diesem Fall.
Gedruckt, was sage ich, gefilmt wird es dennoch. Passt gut ins Nachmittags-Talk-Programm, und damit wird er uns definitiv genommen, der Sex, als intimes und damit verschwörerisch lustvolles Spiel für Erwachsene.
Die eigentlich fortschrittliche Handlung daran scheint mir mehr die offen gelegte Diskrepanz zu sein:
Was an die Öffentlichkeit gezerrt wird, will scheinen und glänzen, stellt sich dar. Das tut zwar Mode auch. Aber im Gegensatz zu unserer Koketterie des Verhüllens, haben wir beim Enthüllen alles andere als Stil entwickelt. Es scheint geradezu, dass wir, was "endlich" auch noch Thema wird, gleich mit dem Kübel ausleeren müssen, bevor wir uns die Finger verbrennen.
Mag sein, dass so manche(r) dadurch den Mut findet, sich Bedürfnisse einzugestehen.
Aber über Sex öffentlich reden ist schon schwierig genug. Ihn öffentlich zu verkaufen, oder auch nur die Hilfen für sein Erleben, ist fast schon zum Scheitern verurteilt. Mag ja sein, dass heute jeder(r) durch diese Messehallen schreiten kann, aber irgendwie ziehen doch die meisten den Kopf ein, wenn eine andere Kamera als die eigene auftaucht.
Was öffentlich wird, hier, soll ja auch nicht wirklich normal werden. Es sollte doch seinen Zauber behalten. Ob das die Gesellschaft wirklich möglich macht?
Eine Messe im eigentlichen Sinn, ach wäre das schön! Eine Lesung, die sich tatsächlich mit dem Lebensentwurf Liebe und Sex beschäftigt, ohne zu fäkalisieren. In einer anderen Zeit vielleicht, eines Tages.
So an die Öffentlichkeit gezerrt wird nicht wirklich alles besser. Es wird nur öffentlich kompliziert.
Und wenn ich dann kichernde Menschen durch die Gänge schlendern sehe am Fernsehen, dann soll das entkrampfend wirken?
Wir verballhornen alles. Ist einfach fürchterlich, finde ich. Wir reden alle Phänomene normal, und Lügen uns in die Tasche dabei. Mit den sexuellen Spielarten, die wir alle in den Mund und ins Bild nehmen, demaskieren wir genau das am Allerdeutlichsten. Denn selten sprechen so viele Menschen so viele Worte so hohl aus wie in diesem Fall.
Gedruckt, was sage ich, gefilmt wird es dennoch. Passt gut ins Nachmittags-Talk-Programm, und damit wird er uns definitiv genommen, der Sex, als intimes und damit verschwörerisch lustvolles Spiel für Erwachsene.
Thinkabout - 2007.04.14, 15:10